Materialien für die Grundschule

Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten vermeiden oder überwinden

Die Arbeitsheftreihe „Das schaffe ich!“, herausgegeben von Ingrid M.Naegele und Renate Valtin, will Kindern mit Problemen beim Schriftspracherwerb helfen. Schritt für Schritt erlangen die Kinder mit systematischen, sachlogischen, ermutigenden und motivierenden Aufgaben Einsichten in unser Schriftsystem. Sie erwerben grundlegende grammatikalische Kompetenzen und geeignete Übungsstrategien. Der Aufbau der Hefte orientiert sich am Stufenmodell des Lesen- und Schreibenlernens und somit an der Entwicklung der Fähigkeiten der Kinder.

Das-schaffe-ich-Basisheft
Im Basisheft werden die Kinder im Sinne der frühkindlichen Förderung von Schriftsprache vielfältig angeregt, sich für Schrift und Sprache in ihrer Umwelt zu interessieren und sich gezielt damit auseinanderzusetzen. Es kann im Kindergarten/Vorschule und zur Differenzierung am Schulanfang eingesetzt werden.

 

HeftA
Das Heft A ist für Kinder gedacht, denen grundsätzliche Einsichten in unser Schriftsystem fehlen und die sich eigene, unpassende Hypothesen angeeignet haben. Ziel ist die Kenntnis der wichtigsten Phonem-Graphem-Zuordnungen bei relativ lautgetreuer Schreibung und grundlegender sprachlicher Einheiten.

 

coverB
Heft B ist für Kinder im zweiten oder dritten Schuljahr konzipiert, die zwar das alphabetische System erfasst haben, aber bislang nur stockend lesen können und beim Schreiben noch nicht die vollständige Lautanalyse beherrschen. Sie sollen von der phonetischen zur alphabetischen Schreibung hingeführt werden.

 

Die Materialien sind im Schroedelverlag erschienen und dort oder im Buchhandel zu kaufen.

Als Handreichungen für Lehrer sind erhältlich:

Das schaffe ich! Handreichungen zum Basisheft
Das schaffe ich! Handreichungen zu Heft A / B

Sechs Ärgernisse für schwache Rechtschreiber

Im Baseler Kunstmuseum hängen zwei gleich lautende, jedoch in unterschiedlicher Orthografie von den Brüdern Ambrosius und Hans Holbein geschnitzte und illustrierte „Aushängeschilder eines Schulmeisters“ aus dem Jahr 1516. Dieser ist sich der Qualität seines Schreib- und Leseunterrichts so sicher, dass er damit wirbt, bei Erfolglosigkeit seiner Methode auf seinen Lohn zu verzichten.

Die Tafelbilder zeigen unterschiedliche Lernsituationen, die wohl sein Vorgehen demonstrieren sollen: Kleingruppen- und Einzelunterricht, Abschreibübungen sitzend und stehend, emotionale Nähe zwischen Lehrerin und Kleinkind, Strenge gegenüber einem übenden Knaben – Lernsituationen, die auch heutigen Kindern gut tun.

Sehen Sie sich den ganzen Artikel als PDF-Datei an:

Sechs-Ärgernisse-für-schwache-Rechtschreiber

Der Knoten platzt nie – von allein // Für einen differenzierten Schulanfang

Ingrid M. Naegele und Klaus R. Zimmermann (Grundschulunterricht H. 5/2002)

Fall 1: Einschulung: Strahlende Gesichter bei den Schulanfängern, in denen Neugier, Freude und Stolz, bei manchen aber auch Angst vor dem Neuen zu erkennen ist, erwartungsvolle Blicke der Eltern und Verwandten, die auf den Erfolg ihres Sprösslings im neuen Lebensabschnitt hoffen.

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Stellungnahme der DGLS zum Problem von LRS/Legasthenie

Deutsche Gesellschaft für Lesen und Schreiben e.V.
Sektion der International Reading Association (IRA)

Die Deutsche Gesellschaft für Lesen und Schreiben verweist auf folgende Missstände in unserem Schulsystem:

  • Jährlich verlässt fast ein Viertel der Jugendlichen die Schule mit nur elementaren Kompetenzen im Lesen und in der Rechtschreibung und mit einer nur geringen Motivation, freiwillig zu einem Buch zu greifen. Jährlich scheitern Tausende von Kindern im Anfangsunterricht an der Aufgabe, lesen und schreiben zu lernen. Die Schule ist offenbar überfordert, Schüler und Schülerinnen wirksam in Bezugin bezug auf diese wichtige Schlüsselqualifikation zu fördern, deren Beherrschung ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben sichert.
  • Bis heute sind die Grundsätze der Kultusministerkonferenz zur Förderung von Kindern mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten nicht realisiert. Die KMK hat schon 1978, dann wieder 2003 gefordert, dass alle Kinder in der Schule ein Recht auf Förderung haben. Voraussetzung dafür sei ein guter Erstunterrichts im Lesen und Schreiben und die gründliche Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte in Bezug auf die Didaktik und Methodik des Erstlese- und Erstschreibunterrichts, die Diagnosefähigkeit, die Ableitung von Förderschwerpunkten und die Erarbeitung von Förderplänen.
  • Statt alle Kinder zu fördern und die Grundsätze der KMK zu realisieren, ist gegenwärtig zu beobachten, dass in den Bundesländen jeweils unterschiedliche Gruppen von Kindern definiert werden, die Anspruch auf besondere Förderung in der Schule haben. Nur diese jeweils landesspezifisch definierte Gruppe wird in den Genuss unterschiedlicher Fördermaßnahmen und Erleichterungen kommen, die sie vor den Auswirkungen der Selektionsmechanismen der deutschen Schule schützt. Zu befürchten ist, dass sich diese Tendenzen im Zuge der Föderalismusreform verstärken. Damit wird gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung verstoßen.

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