Rechtschreibung verbessern mit einer Lernkartei

Die Arbeit mit einer Rechtschreibkartei, die eigene Fehlerwörter enthält, hat sich als effektive, billige und erfolgreiche Übungsmethode vielfach bewährt.
Im Folgenden finden Sie auf der pdf neben der Anleitung zum Üben mit der Kartei oder Wortlisten Hinweise für Eltern zum Üben.

Karteiarbeit-2021

Quereinsteiger in Grundschulen–eine Katastrophe mit Langzeitfolgen!

Die Corona-Pandemie hat die öffentliche Diskussion um die Qualität der Unterrichtenden in unseren Schulen notgedrungen in den Hintergrund verdrängt. Im Zentrum stehen vor allem  die digitalen Kompetenzen , die bei Distanzunterricht die Voraussetzung sind.  Es ist aber schlimm, dass immer noch ausgebildete Grundschullehrkräfte fachliche Defizite in den Kernkompetenzen Schriftsprache und Mathematik haben, was sich in der großen Zahl von Kindern mit Lernproblemen in den Schulen und in den unbefriedigenden Ergebnissen der Bildungsstudien zeigt.
Umso bedenklicher ist es, wie die Kultusbehörden aller Bundesländer (nachzulesen auf der Website des deutschen Bildungsservers) ihre Versäumnisse in der Bedarfsplanung von Lehrkräften kaschieren und Quereinsteiger ohne pädagogische und didaktische Ausbildung, geschweige denn Lehramtsstudium, suchen und einstellen. Internetportale wie karriere.de werben damit, dass gerade Quereinsteiger zur Zeit beste Chancen auf Beamtenstatus und lange Ferien (haben).

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Tipps für Eltern während der Krise!

Bereits zu Beginn der Pandemie 2020 haben unsere Tipps die Situation vor allem der Kinder mit Lernrückständen und ihrer Eltern erleichtern sollen. Nach einem Jahr mit Schulschließungen, fehlendem Präsenzunterricht, Wechselunterricht und Verlegung auf häusliches Lernen sind die Auswirkungen der Krise katastrophal. Viele Eltern sind überfordert ohne gezielte Unterstützung der Lehrkräfte und haben oftmals nicht die technische Ausstattung, um vom digitalen Lernangebot, so vorhanden, zu profitieren.  Kinder fühlen sich durch die Informationsflut oft überfordert und brauchen persönliche Ansprechpartner.

Hier einige Tipps für Eltern:

  • Kinder benötigen eine sinnvolle Lernstruktur mit organisatorischen Hilfen wie Tagesplänen, Reduktion von Ablenkungen und Pausen mit Bewegungsspielen oder Atemübungen  Wichtig ist die Verteilung der Aufgaben in überschaubare Einheiten.
  • Geduld ist gefordert, damit das häusliche Lernen gelingt. Loben ist sinnvoller als Druck auszuüben oder laut zu werden.
  • Erleichtert wird das Leseverständnis, wenn z.B. Lesetexte  vergrößert werden. Ein durchsichtiger Lesepfeil hilft bei der Orientierung und strukturiert das Abschreiben. Viele weitere erprobte Tipps finden sich im Elternratgeber von Naegele: Schulerfolg trotz LRS. Beltz Verlag.
  • Bei Schwierigkeiten beim Rechnen ist es wichtig, da anzusetzen, wo das Kind steht, d.h. was es verstanden hat. In Absprache mit der Lehrkraft kann dann langsam der Schwierigkeitsgrad erhöht werden. Wie dies praktisch und erfolgreich umgesetzt werden kann, zeigt der Elternratgeber von Zimmermann: Jedes Kind kann rechnen Lernen. Beltz Verlag
  • Das gemeinsame Spielen sollte gerade wegen des Stresses, der Ängste um die Gesundheit sowie dem Fehlen von Kontakten durch die Lockdown- Bedingungen wieder eine größere Rolle in der Familie spielen. Die alten bekannten Gesellschaftsspiele wie Mikado, Halma, Kniffel oder Memory sind sehr beliebt- trotz der perfekten Spielangebote im Internet.
  • Kinder müssen mit den Möglichkeiten , aber auch den Gefahren digitaler Medien bereits im Grundschulalter vertraut gemacht werden. Kompetenz können Kinder z.B. mit dem Medienführerschein erwerben, den Thomas Feibel ab 8 Jahren anbietet: Mach deinen Medienführerschein. Vernünftiger Umgang mit Smartphone, Tablet und Internet. Carlsen Verlag.

 

Hilfen für Kinder mit LRS – am Beispiel des Materials „Das schaffe ich“

Im folgenden Artikel von Renate Valtin, Ingrid Naegele und Ada Sasse, den Herausgeberinnen von „Das schaffe ich!“, wird ihr wissenschaftlicher Standort zum Komplex Lese-Rechtschreibschwierigkeiten sowie die Konzeption des Materials, einschließlich praktischer Beispiele ausführlich dargestellt.

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Sechs Ärgernisse für schwache Rechtschreiber

Im Baseler Kunstmuseum hängen zwei gleich lautende, jedoch in unterschiedlicher Orthografie von den Brüdern Ambrosius und Hans Holbein geschnitzte und illustrierte „Aushängeschilder eines Schulmeisters“ aus dem Jahr 1516. Dieser ist sich der Qualität seines Schreib- und Leseunterrichts so sicher, dass er damit wirbt, bei Erfolglosigkeit seiner Methode auf seinen Lohn zu verzichten.

Die Tafelbilder zeigen unterschiedliche Lernsituationen, die wohl sein Vorgehen demonstrieren sollen: Kleingruppen- und Einzelunterricht, Abschreibübungen sitzend und stehend, emotionale Nähe zwischen Lehrerin und Kleinkind, Strenge gegenüber einem übenden Knaben – Lernsituationen, die auch heutigen Kindern gut tun.

Sehen Sie sich den ganzen Artikel als PDF-Datei an:

Sechs-Ärgernisse-für-schwache-Rechtschreiber

Der Knoten platzt nie – von allein // Für einen differenzierten Schulanfang

Ingrid M. Naegele und Klaus R. Zimmermann (Grundschulunterricht H. 5/2002)

Fall 1: Einschulung: Strahlende Gesichter bei den Schulanfängern, in denen Neugier, Freude und Stolz, bei manchen aber auch Angst vor dem Neuen zu erkennen ist, erwartungsvolle Blicke der Eltern und Verwandten, die auf den Erfolg ihres Sprösslings im neuen Lebensabschnitt hoffen.

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Stellungnahme der DGLS zum Problem von LRS/Legasthenie

Deutsche Gesellschaft für Lesen und Schreiben e.V.
Sektion der International Reading Association (IRA)

Die Deutsche Gesellschaft für Lesen und Schreiben verweist auf folgende Missstände in unserem Schulsystem:

  • Jährlich verlässt fast ein Viertel der Jugendlichen die Schule mit nur elementaren Kompetenzen im Lesen und in der Rechtschreibung und mit einer nur geringen Motivation, freiwillig zu einem Buch zu greifen. Jährlich scheitern Tausende von Kindern im Anfangsunterricht an der Aufgabe, lesen und schreiben zu lernen. Die Schule ist offenbar überfordert, Schüler und Schülerinnen wirksam in Bezugin bezug auf diese wichtige Schlüsselqualifikation zu fördern, deren Beherrschung ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben sichert.
  • Bis heute sind die Grundsätze der Kultusministerkonferenz zur Förderung von Kindern mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten nicht realisiert. Die KMK hat schon 1978, dann wieder 2003 gefordert, dass alle Kinder in der Schule ein Recht auf Förderung haben. Voraussetzung dafür sei ein guter Erstunterrichts im Lesen und Schreiben und die gründliche Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte in Bezug auf die Didaktik und Methodik des Erstlese- und Erstschreibunterrichts, die Diagnosefähigkeit, die Ableitung von Förderschwerpunkten und die Erarbeitung von Förderplänen.
  • Statt alle Kinder zu fördern und die Grundsätze der KMK zu realisieren, ist gegenwärtig zu beobachten, dass in den Bundesländen jeweils unterschiedliche Gruppen von Kindern definiert werden, die Anspruch auf besondere Förderung in der Schule haben. Nur diese jeweils landesspezifisch definierte Gruppe wird in den Genuss unterschiedlicher Fördermaßnahmen und Erleichterungen kommen, die sie vor den Auswirkungen der Selektionsmechanismen der deutschen Schule schützt. Zu befürchten ist, dass sich diese Tendenzen im Zuge der Föderalismusreform verstärken. Damit wird gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung verstoßen.

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